16. August – Reisetag, Audierne, Beuzec

Von Camaret nach Primelin.

Eine Reise von gut 2 Stunden, ohne Fernstraße, quer durchs Land.

Und weg von Paula und Paulchen – den ständig kläffenden Hunden unserer etwas schlichten Parzellennachbarn aus… Bonn. So konnten und mussten wir leider verstehen, was die miteinander und mit den Hunden geredet haben.

Primelin ist so klein, dass es kaum auf der Landkarte steht. Kurz vor der Pointe du Raz. Der Betreiber des städtischen Platzes war fast erstaunt, dass wir drei Nächte bleiben wollen. Der Platz ist ruhig-familiär und Super gepflegt.

Von hier werden wir ab jetzt erst mal Autotouren fahren.

Zuerst nach Audierne. Die Stadt hat mit viel zu bieten außer einem großen Sea-Life-ähnlichen Aquarium UND:

Arne hat seinen bretonischen Pulli und Schal bekommen! Jetzt hab ich meinen endlich zurück!

Ich glaube wir sind nur gut 300 Meter gelaufen, da war sie: eine traditionelle Boulangerie/Patisserie mit Bretonischem Kuchen. Dieser besteht aus einer Vielzahl von Zutaten: zunächst Butter, dazu ein wenig Butter, Butter, ein Hauch Zucker und nicht zu vergessen: etwas Butter. Man zahlt ihn nach Gewicht und jedes Gramm landet garantiert direkt auf der Hüfte! Unserer war zusätzlich mit Schokolade – der Kollateralschaden in Kuchenform.

Auf dem Rückweg sägen wir in einer Seitenstraße (die man von der Hafenseite nicht einsehen konnte) eine Creperie. Klein, rustikal, keine Sitzplätze. Der Bäcker in weißer Bäckerkluft buk auf 3 Crepeeisen gleichzeitig Crêpe. Nicht weil so viel los war, sondern weil alle paar Minuten Franzosen reinkamen, die offenbar ein Grosspaket für zu Hause mitnahmen.

Unser Galette war mit Ziegenkäse und Lachs, reichlich belegt und kaum Butter…. Lecker!

Übrigens drängt sich mit der Versacht auf, dass ich heute eine echte Schti in der Creperie vor mir als Bedienung hatte. Wahnsinn, wie jemand mit leerem Mund so sprechen kann, als ob er heiße Kirschkerne im Mund hätte.

Mehr könnte uns Audierne nicht mehr bieten, da waren wir satt und sicher. Also noch eine Aussenschleife nach Beuzec.
Das gibt es im Umkreis von 60km zwei mal – wissen wir jetzt…
Die gut 30km zunächst in die falsche Richtung hatten aber etwas Gutes, denn wir sind am Cidre-Direktverkauf von Kerne vorbeigekommen. Das hat unser Portemonnaie entlastet und das Auto gefüllt. Danach ging’s zum richtigen Beuzec (am Cap Sizuen). Neben einer tollen Landschaft wartet hier vor allem die kleine Granitkirche des Ortes mit tollen Buntglasfenstern auf. Die Kirchen werden hier schlichter. Etwas naiv-grober. Die Heiligenfiguren weniger feingliedrig. Alles ist hier etwas handfester in den Kirchen.

Als ob es heute nicht schon genug um Essen ging, stand ein bretonischer Hobbyangler abends an unserer Parzelle um geangelten Fisch zu verschenken, der nicht mehr in seine Kühlung passte… Wir bekamen 3 Makrelen und einen “Gronde” oder so ähnlich. Leider könnte uns niemand den deutschen Namen sagen. Das Essen für morgen ist also gesichert.