10. August – Omaha Beach und La Pointe du Hoc

Zunächst ging es zum amerikanischen Soldatenfriedhof am Omaha Beach.

Ganz nach amerikanischer Tradition wirken die weißen Marmorkreuze und Marmordavidssterne in normannischen Sonne wie immer schon da und doch so unwirklich. Über 7.000 Gräber, säuberlich aufgereiht wie am Arlington Friedhof in Washington. Bedrückend. Kaum ein Mann hier hat das 30. Lebensjahr überhaupt erreicht!

Von der Friedhofsmauer blickt man auf die Landungsstrände. Aber erst wenn man den schmalen Fußweg zum Strand gegangen ist und von dort den Hang hinauf blickt, bekommt man eine vage Idee, was für ein Himmelfahrtskommando die Landung war und wie schwer es überhaupt gewesen sein muss, hier Fuß zu fassen.

In der Nähe die alte Bunkeranlage von Maisy. Mit dem schweigenden Mantel der Geschichte überdeckt, würde sie erst kürzlich wiederentdeckt und freigelegt. Mann kann sie begehen: 2 km Schützengräben, Munitionsbunker, Kommandobunker und Unterkünfte.
Wie seltsam, dass gerade dort die schönsten Brombeeren wuchsen, die wir seit langem gepflückt haben. Händevoll, süß, saftig und überall rot-blaue Flecken hinterlassend….

Den Abschluss bildete ein Spaziergang um die stark bombardierte Pointe du Hoc. Wie eine wieder ergrünte Mondlandschaft mit metertiefen Kratern liegt die Steilküste da – dem Wind und den Wetter des Atlantiks gnadenlos ausgesetzt.

09. August – Merville und La Cambe

Ausflug zur Batterie von Merville. Eine von unzähligen “Meisterleistungen deutschen Ingenieurskunst”. Vier Kasematten mit ehemals Geschützen. Einer der zentralen Angriffspunkte des D-Day, die es für eine erfolgreiche Landung auszuschalten galt.

Alleine die Besichtigung mit viel Bild- und Tonmaterial – gewidmet den alliierten Soldaten, die für die Befreiung ihr Leben ließen, ist schon beeindruckend!

Nach ein paar notwendigen Einkäufen, dann noch der Besuch des deutschen Soldatenfriedhofs in La Cambe. Über 20.000 Gräber. Gefallene, denen der Sinn ihres Tuns vielleicht nie klar war.

Und dessen Sinn sich einem heute noch viel weniger erschließt.
Ruhet in Frieden.

08. August – Der lange Weg in die Normandie

Bei Regen gestartet. Dummerweise ist auch noch eine Stütze von Troll beim Einkurbeln halb abgerissen.

Super. Also beide mit schlechter Laune unter den Troll (voll klasse, wir hatten einen sandigen Stellplatz, also wegen des Regens jetzt Matsche…) und den Rest der Stütze demontiert.

Dann ging’s schmutzig und nass auf die Piste. Erst mal in Gent verfahren (danke Navi- Gruss an Becker Navi: durch die Altstadt kann man nicht fahren…).

Wir haben uns für die mautfreie Strecke entschieden. Sollte nur 30 Min. länger dauern als mit Maut.

Also ging es über Stock und Stein, kleine und kleinste Dörfer. Unser treuester Begleiter war der Regen.

Um 19.19 Uhr sind wir in Bayeux auf den Hof des Camping gerollt, der normalerweise um 19 Uhr schließt. Glück gehabt, das Büro wär noch besetzt, mit uns kamen auch noch einige andere an.

19.30 Uhr: wir stellen fest, dass unser Stecker nicht auf die französische Steckdose passt. Alaaaaarm!

Flugs im strömenden Regen zurück zum Büro (puh, immer noch offen), mit der Dame mit den Resten meines Schulfranzösisch über einen Adapter verhandelt. Gibt’s nicht, aber im Carrefour – vielleicht. Der schließt um acht. Wenn ich rennen würde, könnte ich es zu Fuß schaffen.

Juppieeeeeee, Sportabzeichen im Regen. Geld war natürlich im Wohni, also wieder zurück, Geld holen, ab zum Carrefour.

Die Dame an der Info war nett, verstand auch was ich suche (zweite große Abbitte an meine Französisch-Paukerin Frau Störling! War wohl doch gar nicht so schlecht….), aber der Mitarbeiter von Elektro habe soeben Feierabend gemacht.

Auf eigene Faust ging’s aber auch. Jetzt haben wir so einen Billig-Adapter, der sich vermutlich irgendwann atomisiert, aber was Solls – wir haben auch Licht und Kühlschrank. Das zählt.

Was für ein Chaostag! Und dabei sind wir geschmeidige acht Stunden mit einem Toilettenstop durchgerauscht.

06. August – Brügge Sehen…

… Und frieren!

Leider war das Wetter und nicht hold. So ging es im Regen mit dem Zug nach Brügge, im Regen durch Brügge und im Regen zurück.

Mit uns nass und kalt gefühlte Tausende von Touris, die sich durch die hübsche kleine Altstadt geschoben haben.

Die Stadt ist wirklich nett anzusehen aber hoffnungslos überfüllt, was sie leider an Charme verlieren lässt. Nicht mal Schokolade haben wir gekauft. Zu voll waren die Läden und wir wollten heim.

Abends waren wir froh, dass der Troll eine gute Heizung hat.